Sturmtief Sabine

Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern zog das Sturmtief" Sabine"  am Montag, den 10. Februar über Oberösterreich hinweg. Da angesichts der Wetterprognose mit Schlimmerem gerechnet werden musste, wurde bereits am Sonntag in einer Vorbesprechung mit Vertretern der Gemeinde, den Feuerwehrkommandanten, der Polizei und dem Leiter des Bauhofes Weilhart das Vorgehen sowie die Vorbereitung von evtl. fälligen Straßensperrungen besprochen. Dadurch waren wir als Feuerwehr im gesamten Gemeindegebiet gut vorbereitet und aufgestellt, um am Montag im Notfall sofort ausrücken zu können.

Seitens der FF Hochburg wurde ab Montag früh eine Einsatzbereitschaft im Feuerwehrhaus eingerichtet. Im Einsatzstabsraum befand sich ein kleiner Einsatzstab, um etwaige Einsätze zu koordinieren.

Gottseidank erwies sich das Sturmtief schwächer als erwartet, so dass die Bereitschaft und der Einsatzstab mit der Entspannung der Wetterlage um 14:00 Uhr aufgelöst werden konnten. Just danach wurde der Kommandant  der FF Hochburg per Telefon darüber informiert, dass auf der L501 Weilhartstraße auf Höhe Seehof ein Baum die gesamte Fahrbahn blockierte. Die gerade auf dem Heimweg befindliche Mannschaft wurde zurückgerufen und rückte zur Einsatzstelle aus. Vor Ort lag ein ca. 50cm starker Baum quer über die ganze Fahrbahn. Der Baum wurde mit der Motorsäge zerkleinert und auf die Seite geräumt. Kurz danach konnte die Straße für den Verkehr wieder freigegeben werden.

Bei einem weiteren Einsatz auf der Kälbermooser Straße wurde ein Fahrzeug mit der Einbauseilwinde des RLFA geborgen. Der Fahrzeuglenker hatte zuvor seinen PKW an der Straßensperre wenden wollen. Dabei  geriet er zu weit in das angrenzende Feld und konnte dieses nicht mehr aus eigener Kraft verlassen.

In den kommenden Stunden wurde unsere Feuerwehr auf der Grünhillinger Straße zu mehreren Sturmeinsätzen alarmiert. Unter anderem drohte eine, durch den Sturm ausgewurzelte Esche auf die Straße zu stürzen. Durch den Einsatz der Einbauseilwinde des RLFA konnte der Baum umgezogen und anschließend mit der Motorsäge zerkleinert und auf die Seite geräumt werden.

Nach dem Sturmtief „Sabine" hatte sich das Wetter aber noch längst nicht beruhigt. Weitaus einsatzintensiver erwies sich der nächste Tag. Am Dienstag fegten weitere starke Sturmböen über unser Gemeindegebiet hinweg.

Durch den Sturm kam es zu einem großflächigen und länger andauernden Stromausfall im Gemeindegebiet von Hochburg-Ach. Davon war auch das Feuerwehrhaus der FF Hochburg betroffen. Um die Einsatzbereitschaft zu gewähren, wurde mit Hilfe des Stromerzeugers des KLFA eine Notstromeinspeisung für das Feuerwehrhaus hergestellt.

Früh am Dienstagmorgen wurde die FF Hochburg zu zwei Sturmeinsätzen alarmiert. Mehrere umgestürzte Bäume auf der L1022 Barsberger bzw. auf der Grünhillinger Straße blockierten die Fahrbahnen. Die Bäume wurden zerkleinert und mussten teilweise durch den Einsatz der Einbauseilwinde des LFA von der Straße geräumt werden.

Weitere Einsätze folgten. Bei einem Flachdach eines Einfamilienhauses war durch den Sturm ein Großteil der Verkleidung heruntergerissen worden. Herumfliegende Teile beschädigten benachbarte Häuser und Fahrzeuge. Zur Unterstützung wurde das TLF von der FF Ach angefordert. Von den Einsatzkräften wurden die losen Blechteile in der Umgebung eingesammelt bzw. mehrere, durch den noch immer starken Wind gefährdete Blechteile auf dem Dach demontiert. Um ein Eindringen von Regenwasser zu vermeiden, wurden über Florian Hochburg Dachlatten organisiert und zur Einsatzstelle geliefert. Mit diesen wurde die Dachabdichtung provisorisch befestigt und gesichert.

Bei einem anderen Haus wurden Teile des Daches auf ein Anwesen Am Sandhügel geschleudert und richteten dort Folgeschäden an. Unter anderem wurde das Dach beschädigt, so dass gelockerte und kaputte Dachziegel absturzgefährdet liegen blieben. Durch die FF Hochburg wurden die losen Dachziegel entfernt bzw. gesichert.

Kurz darauf wurde der Kommandant der FF Hochburg über ein beschädigtes Dach bei der Mittelschule Hochburg-Ach informiert. Vor Ort stellte sich heraus, dass etwa ein Viertel der Flachdacheindeckung über dem Haupteingang vom Sturm heruntergerissen und im Bereich des Eingangs verteilt wurde. Große Teile der noch vorhandenen Dacheindeckung waren locker und drohten mit den nächsten gemeldeten Sturmwinden ebenfalls heruntergeweht zu werden.

Um möglichst wenig asbesthaltiges Material bewegen zu müssen, wurde entschieden, das Dach mit einer Notplane abzudecken. Aufgrund des hohen Arbeitsaufwandes wurde die FF Ach zur Einsatzstelle nachalarmiert. Alle im Bereich des Daches bzw. der Dachteile tätigen Einsatzkräfte trugen zum Eigenschutz eine Filtermaske.

Für die fachgerechte Entsorgung der Dachplatten wurde ein entsprechender Container bei einem Entsorgungsunternehmen bestellt. Von der Firma Ofenmacher wurde eine Notdachplane organisiert und ein Kamerad der FF Hochburg konnte Betongewichte zum Sichern der Plane bereitstellen. Zu Absicherung der Arbeiten auf dem Dach wurde außerdem ein Kran der Firma Asen zur Einsatzstelle beordert und aufgebaut.

Nach dem Eintreffen des Containers, wurde mit dem Entfernen der herumliegenden

Dachteile begonnen um eine weitere Verschleppung zu vermeiden. 4 Kameraden rüsteten sich mit Höhensicherungsgeräten aus und begaben sich, durch den Kran gesichert auf das Dach. Dort wurden auch zunächst lose Teil eingesammelt und im Container entsorgt.

In der Zwischenzeit wurden in die Betongewichte Löcher gebohrt und Schlaganker mit Ösen eingesetzt. Im Anschluss konnte die etwa 15m mal 15m messende Notdachplane auf das Dach gehoben, dort ausgebreitet und mittels Seilen, Spanngurten und den Betongewichten gesichert werden.

Insgesamt wurden seitens der FF Hochburg bei 24 Einsätzen 506 Arbeitsstunden geleistet.

 


Bilder vom Einsatz

 

 

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