In der 125-jährigen Geschichte unserer Feuerwehr stellte sich oft die Frage, wie können die nötigen Geräte finanziert werden, wer bringt die Geldmittel auf ? Eine oft sehr schwer zu bewältigende Aufgabe. Drei Währungsumstellungen fielen in diese Zeit:

1892 von Gulden auf Kronen,
1925 von Kronen auf Schilling,
10.000,-Kronen = 1,- Schilling!
Die Inflation hatte ihren Höhepunkt erreicht.
1938 von Schilling auf Reichsmark,
1,5 S = 1,— RM.
Nach dem 2. Weltkrieg zurück von der Reichsmark zum Schilling, 1,- RM = 1,- S,
es konnten pro Person aber nur 150,- RM umgewechselt werden, der Rest ging auf ein Sperrkonto, aus dem nur gewisse Zahlungen geleistet werden konnten.

Zwei Weltkriege, Inflation, Arbeitslosigkeit, wirtschaftliche Rezession prägten dieses Jahrhundert. Spärlich flossen daher die Mittel für die Feuerwehr. Erst der wirtschaftliche Aufschwung nach dem Krieg versetzte jetzt Land und Gemeinden in die Lage, die Feuerwehren finanziell zu unterstützen. Aber ohne Eigenleistungen und Robotarbeiten wäre es auch heute nicht möglich, die notwendigen Geräte anzuschaffen und Zeugstätten zu errichten.

Auch in den wirtschaftlich schwierigen Zeiten hat die Feuerwehr stetig am Aufbau gearbeitet. Einfälle zur Geldbeschaffung waren gefragt, ebenso Sponsoren. So hat bei der Generalversammlung 1898 der Schneidermeister Anton Härtner seine Uhrkette versteigert, welche einen Erlös von 19 Kronen erbrachte.

Die Theatergruppe der Feuerwehr füllte mit ihren beliebten Aufführungen ebenfalls die Kassa etwas auf.

Foto:    Theatergruppe    der    Feuerwehr
Stehend von links: Danninger Maria
                         Sützl Adalbert
                         9. Sützl Karoline
Sitzend von links: 1. Spitzwieser Johann
                       
5. Schwarzmayr JohannStöcklu
                       
7. Esterbauer Simon

 Auch Ansuchen an den Landesverband um finanzielle Zuwendung waren des öfteren von Erfolg gekrönt. Die jeweiligen Besitzer des Weilhartforstes waren und sind immer wichtige Sponsoren unserer Wehr. Gräfin Reichen-bach-Lessonitz übergab 1898 die Spritze der Forstverwaltung unserer Feuerwehr zur Verwendung. Auf Ansuchen spendete sie immer wieder namhafte Beträge. Als 1912 der Wald in den Besitz von Amelie Gräfin zu Castell-Castell

überging, stellte sich die neue Besitzerin mit einer Spende von 200,-- Kronen ein. Der Ankauf einer Motorspritze im Jahr 1928 war erst möglich, als Graf Castell-Castell S 2.000,-- spendete. Dies war 1/3 der Gesamtkosten. Wie schwierig die Finanzierung damals war, ersieht man daraus, daß im Jahr 1938 immer noch ein Schuldenstand von S 1.000,- auf den Ankauf der Spritze lastete. So kann man in der Chronik lesen: „Obwohl sich die Gemeinde bereit erklärt hat, die Feuerwehr finanziell zu unterstützen, haben wir erhalten: 1934 nichts, 1935 nichts, 1936 von Graf Castell-Castell 500 Schilling.“ Das Haus Castell-Castell war und ist unserer Feuerwehr immer sehr gewogen.

Bis zum Jahr 1938 war die Feuerwehr ein Verein und die Leistungen der Gemeinde an die Wehr mehr freiwilliger Natur. Jetzt sind die Feuerwehren eine Körperschaft öffentlichen Rechts und die Gemeinden sind verpflichtet, die Feuerwehren aus dem Gemeindebudget zu finanzieren.

Um mehr Geld für Eigenleistungen zur Verfügung zu haben, werden seit 1979 wieder fördernde Mitglieder aufgenommen. Die Beiträge dieser Sponsoren tragen einen wesentlichen Anteil zur Eigenfinanzierung bei. Viele Ausrü-stungsgegenstände konnten daher angeschafft werden ohne das Gemeindebudget zu belasten.

 

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